„Super Heavy Duty“
So steht es geschrieben auf einer Batteriepackung, die ich kürzlich im Discounter in voller Absicht erworben habe. Ich denke, die allermeisten Kunden greifen hier eher unbeabsichtigt zu oder absichtlich nur deswegen, weil der Preis unschlagbar ist erscheint: ein Euro für acht Stück und zwar egal ob Micro (AAA) oder Mignon (AA). Kann man da überhaupt etwas falsch machen? Außer natürlich, zu wenig mitzunehmen? Nun, da greift man doch gerne zu.
Auch näher betrachtet versprechen die kleinen Zylinder, über jeden Zweifel erhaben zu sein. Da bedarf es keiner größeren Englischkenntnisse um zu verstehen, was Sache ist.
Ein wenig gedreht, gibt es sogar noch mehr Informationen. Steht übrigens auch auf der Rückseite der Packung drauf und wer lesen kann, ist wie immer im Vorteil: Es sind Zink-Kohle Primärzellen.
Außerdem deutet die Kennzeichnung Pb (für Plumbum) darauf hin, dass das giftige Schwermetall Blei enthalten ist. Gut also, wenn man erstens weiß, dass Pb die chemische Abkürzung von Blei ist und zweitens nach bestimmungsgemäßem Gebrauch der Zelle dafür sorgt, selbige in geeigneter Form zu entsorgen. Eine geeignete Form ist zum Beispiel der lokale Wertstoffhof oder eine andere Sammelstelle, nicht aber der normale Hausmülleimer. Sonst hat man das Plumbum irgendwann auf dem Teller im Mittagessen. Früher oder später. Sowieso.
Eine andere, sehr häufig anzutreffende Zellenvariante, ist die sogenannte Alkali-Mangan-Zelle oder auch schlicht Alkaline-Batterie. Strenggenommen ist der Begriff „Zelle“ und „Batterie“ dabei nicht dasselbe, da letztere aus mehreren der ersten besteht. Was solls.
Auch diese sollten am Ende nicht einfach im Mülleimer landen sondern dort, wo man annehmen darf, dass sie wieder dem Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden können. Kann in der Zwischensammlung daheim durchaus hübsch und bunt aussehen.
Damit wären zwei Varianten der gängigsten Primärzellen genannt, die man fast überall kaufen kann und es stellt sich die Frage, ob es hier Unterschiede gibt. Gut, man kann darauf vertrauen, was auf den Packungen steht. Beispiele?
„Long Life / Super Heavy Duty“ (siehe oben)
„TEDi POWER“
„HIGH ENERGY / +80% MORE POWER“
„Leistungsstakre Energie“
„High Quality“
Dabei wäre es schön, wenn hier wie bei Akkus vergleichbare Kapazitätswerte angegeben wären. Leider Pustekuchen. Das wäre somit die eine Möglichkeit.
Oder ausprobieren. Das ist die andere.
Mag ich.
leere Batterien
Eine Batterie rückt meist dann in den Fokus, sobald sie leer ist. So ganz leer stimmt dabei aber oft gar nicht, was leicht ausprobiert werden kann, wenn man die verbleibende Spannung an einer Batterie mißt. Ganz leer wäre nach meinem Verständnis eine Restspannung von Null Volt. Was ich bisher eher selten habe messen können. Vielmehr heißt „leer“ nichts anderes, als dass die elektrische Spannung für den Betrieb des angeschlossenen Verbrauchers nicht mehr ausreicht bzw der dafür notwendige Strom nicht mehr geliefert werden kann.
Wie also geht man der Frage nach, wie lange eine Batterie unter gegebenen Bedingungen Saft abgibt? Durch genüssliches Ausquetschen derselben. Dazu bedarf es geeigneter Folterinstrumente, was im einfachsten Fall der gute alte Ohmsche Widerstand ist. Und ein wenig Zeit.
Darüber hinaus ein paar Nettigkeiten drumrum, die es erlauben, Daten zu ermitteln, aufzuzeichnen, zu visualisieren und weiter auszuwerten. Die erste Version eines Batterieentladeloggers lieferte bereits wertvolle Erkenntnisse, vor allem dazu, ob das alles überhaupt so funktioniert, wie es gedacht ist.
Und ja, es geht. Grob gesprochen werden Primärzellen über Widerstände entladen, die Spannung an den einzelnen Zellen dabei abgegriffen und mit der fortschreitenden Zeit aufgezeichnet. Was durchaus zu schönen Kurven führt, die auf dem Weg nach unten nicht einfach bei mehreren hundert Millivolt aufhören, sondern wunderbar langsam auf (fast) Null auslaufen.
Und durchaus Überraschungen bieten, die zwar technisch nicht wirklich von Interesse sind, aber allemal interessant.
Darauf läßt sich doch aufbauen.